Schärding: Der Weltladen in Schärding hat eine neue Geschäftsführung. Mag.a Claudia Diesenberger übergibt den Ladenschlüssel an ihre Karenzvertretung Carmen Tomandl und verabschiedet sich mit Anfang Juli in die Babypause. 

Den Weltladen in der Ludwig-Pfliegl-Gasse 17 gibt es seit 2013. In den letzten zweieinhalb Jahren hatte Claudia Diesenberger die Verantwortung über die operativen Geschäfte über: „Eine Arbeit, die mich persönlich sehr bereichert hat. Ich stehe aus tiefster Überzeugung hinter dem FAIREN Handel und habe die Zusammenarbeit mit unserem tollen Team aus Ehrenamtlichen überaus genossen. Darüber hinaus sind es auch unsere Kund*innen, die viele inspirierende Impulse setzen und uns durch bereichernde Gespräche sowie positives Feedback immerfort motivieren.“

Zahlreiche Projekte wurden unter der Leitung von Claudia Diesenberger durchgeführt. Unter anderem blickt das Weltladenteam gerne auf das Projekt mit der Schülerin Hannah Schöberl vom Gymnasium Schärding zurück. Die Einführung von FAIREN Schul-T-Shirts und -Pullis mit Schullogo wurde gemeinsam initiiert. Einzigartig war auch die coronabedingte Online-Modenschau, die während des Lockdowns ein breites Publikum erreicht und erfreut hat. Begonnene Kooperationen wie mit der Stadtbücherei Schärding, die eine Kaffeeecke eingerichtet haben und dort ihren Leser*innen FAIREN Kaffee anbieten, sowie mit der Fachschule Otterbach, die für ihr Schul-Buffett Kaffee und Lebensmittel aus dem Weltladen beziehen, machen Claudia Diesenberger besonders stolz.  

Ihre Nachfolgerin Carmen Tomandl hat Kommunikationswissenschaften studiert und war beruflich in Salzburg tätig. Im Jahr 2018 zog es die gebürtige Schärdingerin wieder in die Heimat, und sie darf nun neben ihrer Tätigkeit als Projektmanagerin die Verantwortung der Geschäftsführung im Weltladen Schärding übernehmen. „Uns ist wichtig, dass die hervorragende Arbeit von Claudia im Sinne des Vereins weitergeführt wird. Deshalb freuen wir uns, eine so kompetente und motivierte Vertretung gefunden zu haben.“, so Sandra Zebisch, Obfrau des Vereins FAIR leben und handeln, der als Träger hinter dem Weltladen Schärding steht. Carmen Tomandl blickt trotz der schwierigen Umstände in Corona-Zeiten positiv in die Zukunft: „Ich bin mir sicher, dass FAIRER Handel ein zukunftsweisendes Modell ist. Während Corona haben regionale Lebensmittelvertriebe und Direktvermarkter viel Zulauf erlebt. Das Bewusstsein der Menschen wandelt sich hin zu qualitativen, gesunden und hochwertigen Lebensmitteln. Hier ist FAIRER Handel ein absolutes Muss.“

Eine Einstellung, die auch der Obfrau-Stellvertreter Florian Baumgartner teilt: „Wir haben zu Beginn mit einem ganz kleinen FAIR gehandelten Sortiment begonnen und einen Garagenverkauf gestartet. Unser Ziel war -und ist es noch heute – den Schärdinger*innen die Idee vom FAIREN Handel näher zu bringen. Uns wird es so lange geben, bis der FAIRE Handel zur Normalität geworden ist.“ Gegründet wurde der Verein FAIR leben und handeln im November 2012, heute sind 81 Mitglieder im Verein. 

Viele ehrenamtliche Mitarbeiter*innen engagieren sich im Weltladen mit Ladendiensten und Verkaufssständen und vertreiben neben FAIR produzierten Lebensmitteln wie z.B.  Kaffee, Reis und Gewürzen auch hochwertige Dekoartikel und FAIR gehandelte Mode. Die Produkte  erzählen alle eine eigene, teils tragische Geschichte, in der jedoch immer die Hoffnung mitschwingt. Da gibt es getrocknete Mangos, welche die Situation der Kinder auf den Philippinen verbessern sollen. Gewürze wie die arabische Gewürzmischung Za´atar, die Hass überwinden helfen soll – an der Produktion arbeiten jüdische und arabische Israelis zusammen. Eine Verbindung, die seit Jahrzehnten von Kriegen, Diskriminierung und Gewalthandlungen belastet wird. Eine kleine Gewürzpackung trägt hier nicht nur zu einer FAIREN Entlohnung bei, sie vermag auch ein Stück Frieden in der Welt zu verbreiten. 

Es sind eben Produkte, die es im Großhandel selten zu finde gibt – dafür aber im Weltladen Schärding und darauf dürfen die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen und Konsument*innen richtig stolz sein. Dass sie nicht nur FAIR gehandelte Produkte verbreiten und konsumieren, sondern gleichzeitig zu einer gerechteren Welt beitragen.